Sonntag, 21. Februar 2021

Socken stricken mit meinem neuen Lieblings-Tool

 [See the English version below][unbeauftragte Werbung, da Markennennung]

Mal wieder hab ich mir bewiesen, dass ich entweder zu früh oder zu spät dran bin. Während gefühlt alle Welt in den vergangenen Jahren neue Tools zum Sockenstricken ausprobiert hat und umgestiegen ist, bin ich dem Nadelspiel treu geblieben – mit all seinen Vor- und Nachteilen.
Zugegeben, ich bin relativ schnell dabei, Sachen als “unnötigen Schnickschnack” abzutun. Ich mag nicht 1000 Dinge zu Hause haben, die für eine ganz bestimmte Aufgabe zwar sehr praktisch sind, aber eigentlich 95% der Zeit im Schrank liegen.

Als letztes Jahr die Filiale eines großen Kaufhauses hier geschlossen hat und es im Ausverkauf 50% Rabatt auf alles in der Handarbeitsabteilung gab, war ich dann doch neugierig und hab mich der Schnäppchen-Manie ein bisschen hingegeben.
Erstanden hab ich das Sockenwunder von addi in den Stärken 2,5 und 3,0. Das ist eine kurze Rundstricknadel, deren Spitzen unterschiedlich lang sind. Und was soll ich sagen? Warum hab ich das nicht eher gekauft?!

 

Sockenwunder #1 - Bumerang-Ferse

Um Weihnachten herum hab ich es das erste Mal ausprobiert und ein Paar Socken Größe 42/43 aus selbstmusternder Wolle gestrickt. Glatt rechts, zum Warmwerden. Auf dem Blog von Caros Fummely hab ich mir ein paar Tipps geholt und war erstaunt, wie schnell ich damit bin und wie unkompliziert es lief. “Nimm die kleinen Finger von der Nadel” klappt bei mir zwar nur zur Hälfte -links geht das gut, aber meine rechte Hand möchte das nicht-, aber der Tipp mit dem Rückwärtsstricken an der Ferse war eine Offenbarung! Wenn man das einmal raus hat, ist das einfach super. Ich hab mich dann auch am Video von Elizzza entlanggehangelt und beim ersten Paar eine Bumerangferse gestrickt. Ist ganz gut geworden, die klassische Ferse ist mir aber immer noch lieber.

Sockenwunder #2 - Klassische Ferse

Also hab ich mich doch gleich daran gemacht zu probieren, ob man die klassische Ferse auch mit dem Sockenwunder stricken kann. Man kann. Und zwar ganz hervorragend.

Wieder selbstmusterndes Garn, wieder Größe 42/43 für meinen Opa, der mit mittlerweile stolzen 86 Lenzen oft kalte Füße hat. Ich hab dann ein Rippenmuster 2x2 gestrickt, damit er den Schaft ggf. umschlagen kann. Und eben die klassische Ferse. Für die Fersenwand habe ich also einfach die Rückreihen rückwärts gestrickt wie bei der Bumerangferse, statt zu wenden und linke Maschen zu arbeiten. Das hat super geklappt, auch beim Käppchen. Der Rest ist dann ja nur noch Maschen entlang der Fersenwand herausstricken und dann weiter in Runden mit Spickelabnahmen. Toll.

Sockenwunder #3 - Mustersocken

Weil ich noch ein angefangenes Paar Mustersocken in der Schublade hatte, die eigentlich 2019 (!) ein Weihnachtsgeschenk für meinen Freund John hätten sein sollen, hab ich damit gleich weiter experimentiert. Die erste Socke hab ich mit dem Nadelspiel fertiggestellt. Die zweite Socke habe ich dann mit dem Sockenwunder gestrickt, um auszuprobieren, ob zweifarbig stricken damit auch so gut von der Hand geht. Und ich wurde nicht enttäuscht. Es war überhaupt kein Problem und darüber hinaus hab ich festgestellt, dass mich das Sockenwunder zwingt, lockerer zu stricken. Normalerweise stricke ich ziemlich fest und muss immer mindestens eine halbe Nadelstärke hochgehen. Vor allem beim Jacquardstricken muss ich auch immer sehr darauf achten, dass die Spannfäden ihrem Namen nicht zu sehr alle Ehre machen, ganz besonders an den Übergängen beim Nadelspiel. Dort, wo man von einer Nadel auf die andere wechselt, habe ich sehr häufig sogenannte Leitern. Die Maschen sind trotz Festanziehen lockerer als der Rest und man sieht das einfach. Bei den Mustersocken hab ich an diesen Stellen auch immer das Problem, dass die Spannung der hinten mitlaufenden Farbe zu hoch ist, und dann unschöne “Dellen” entstehen. Ein bisschen lässt sich das herausspannen, taucht aber wieder auf, wenn man die Socken nach dem Waschen nicht auf dem Sockenbrett trocknet. All das erübrigt sich, wenn man auf dieser kleinen, feinen Rundstricknadel strickt. Keine Übergänge, keine Leitern, keine Dellen. Ich bin schwer verliebt.

So ganz verschwindet das Nadelspiel jedoch nicht aus meinen Sockenprojekten: Die Bandspitze stricke ich immer noch darauf. Das ist mir mit dem Sockenwunder einfach zu fummelig und meine grandiose “Verschlusstechnik” an der Spitze geht mit Nadelspiel auch viel besser. Von der berichte ich aber ein anderes Mal.


Garn:

selbstmusternde Socken: Katia Helsinki Socks, 75% Schurwolle - 25% Polyamid, 410 m/100 g, Nadelstärke 2,5 mm

Umschlagsocken: Katia Easy Greeks Socks, 75% Schurwolle - 25% Polyamid, 410 m/150 g, Nadelstärke 3 mm

Mustersocken: WollButt Söckli, 75% Schurwolle - 25% Polyamid, 210 m / 50 g,
Nadelstärke 2,5 mm

Strickanleitung Mustersocken: Soxx N°7 aus dem "SoxxBook Family + Friends" von Stine & Stich

Ninja style: Für die Mustersocke habe ich die Muster der Soxx N° 7 etwas abgewandelt. Eigentlich haben sie oben am Schaft und an den Zehen einen Streifen Karomuster und das Zickzack-Muster über die ganze Socke verteilt. Ich hab einfach den ganzen Fuß im Karomuster gestrickt und die Farben ein bisschen knalliger gestaltet.

 

Yet again I have proven to myself that I am either early or too late. While it felt like everyone has tried new gadgets for sock knitting and switched to them during the past years, I have been faithful to my DPNs – with all their advantages and disadvantages.
I have to admit that I am quick to label things as „unnecessary knick-knack“. I don't like having 1000 gadgets at home that work brilliantly for one (single) purpose, but are put away 95% of the time.
When there was a big sale due to closure of a big warehouse in the city last year, and everything in the haberdashery department was 50% off, I did fall for a snip. I bought the Sock wonder by addi in 2.5 mm and 3.0 mm. That's a small circular needle with different-lengths tips. And what to say? Why haven't I bought it before?!


 Sockwonder #1 - Boomerang heel

Around Christmas I tried it for the first time, and knitted a pair of socks size 42/43 (EU) with some self-patterning yarn I had at home. In simple stockinette stitch to get the hang of my new tool. I found some tips on the blog Caros Fummeley and was amazed at how fast I work with the sock wonder and how easy it was. The hint about „take the little fingers off the needle“ does only work on my left hand -my right just doesn't want to do that-, but the tip about knitting backwards for the heel was a true revelation. I followed the linked video tutorial by Elizzza and knitted a boomerang heel with German short rows. It looks okay, but I prefer the classic heel nevertheless.

Sockwonder #2 - Boomerang heel

Which made me continue my test and knit another pair of socks to try whether I could knit the classic heel with the sock wonder as well. I could. And it worked excellently.

So again, some self-patterning yarn, size 42/43 for my grandpa who -aged 86 now- has cold feet very often. I chose a 2x2 rib stitch so he could turn down the leg part, if needed. And I knitted the classic heel. For the back of the heel, I just knitted the wrong-side rows backwards -just like for the boomerang heel- instead of turning and purling. That worked very well, even for the heel turn. The rest is just picking up stitches along the side of the back of the heel, and knitting in the round, decreasing as needed. Wonderful!

 Sockwonder #3 - Colourwork socks

As I had an unfinished pair of colourwork socks sitting in my drawer that was supposed to be a Christmas present for my friend John in 2019(!), I went on experimenting. After finishing the first sock on DPNs, I proceeded to knitting the second sock on the sock wonder in order to try whether stranded knitting was just as easy. I wasn't disappointed. There was absolutely no problem, and I even discovered another advantage: The sock wonder helps me to knit quite loosely. Usually my stitches are very tight and I have to go up half a needle size at least. Especially with stranded knitting I have to be careful that the strands running behind the work are lose enough, especially where you switch from one DPN to the next. I never get it right (be it stranded knitting, stockinette stitch or whatnot) and it often leads to ugly „ladders“ or even bulk. Of course, you can reduce those a bit by blocking, but they often return when I don't dry my socks on the sock blocker after washing.

Well; these issues vanish with the little circular needles. No ladders, no bulk, no visible changes. I am in looooove.

However, DPNs won't entirely disappear from my sock knitting projects: I prefer working the toe part as I have always done. It's just too fiddly with the sock wonder. Also, my ingenious way of closing the toe works better with DPNs. But I'll tell you about this another time.

 

Yarn:

selfstriping socks: Katia Helsinki Socks, 75% virgin wool - 25% polyamide, 410 m/100 g, 2.5 mm needles

roll-down socks: Katia Easy Greeks Socks, 75% virgin wool - 25% polyamide, 410 m/150 g, 3 mm needles

colourwork socks: WollButt Söckli, 75% virgin wool - 25% polyamide, 210 m / 50 g, 2.5 mm needles

Pattern for the colourwork socks: Soxx N°7  from the book "SoxxBook Family + Friends" by Stine & Stich

Ninja style: For the colouroor socks I have adapted the pattern of Soxx N° 7 a little. There originally is a only small stripe of chequers at the top and before the toe,  the zigzag patterns as the main pattern is found over the whole sock. I simply knitted the whole foot part in the chequed pattern and spiced up the colours a little.

 

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